Offroad zurück nach Maskat

Irgendwo im Wadi Bani Auf
Irgendwo im Wadi Bani Auf

Vorne fährt Ibrahim mit Toyota 1 zügig voran und zieht eine Staubwolke hinter sich her. Nr. 2 folgt in ordentlichem Abstand auf dem flachen Pistenteil. Derweil hängt Mustafa im Toyota 3 an einem 45 Grad Gefälle und testet das Bremssystem. Nr. 4 vor uns wartet, um dann ebenfalls das Steilstück abwärts in Angriff zu nehmen. Und wir mit Abdullah in Nr. 5 nutzen die Zeit für Offroad-Fotos. Nr. 6 hinter uns wird es ähnlich ergehen.

 

Heute sind wir auf der Piste, und zwar richtig. Und lange. Unsere Toyota-Karawane zieht von Nizwa durch schroffe Bergwelt in den Norden nach Maskat zurück. Keine Spazierfahrt! Wer's heut am Magen oder Rücken hat, für den ist das kein Spass. Für mich ist's toll, auch wenn ich nicht wirklich gerne am Abhang runter gucke. Lieber hoch ins schroffe Felsmassiv und voraus auf die andern Autos. Wir sind wohl im Wadi Bani Auf. Irgendwann. Irgendwo.

 

Alle paar Kilometer gibt's ein neues, omanisches Schauspiel. Hier zwei Männer, die friedlich auf dem Zisternenbrunnen hocken und über die Dattelernte oder den Sultan reden. Dort eine ganze Delegation von Offiziellen, die einen Fussballplatz im Gelände besuchen. Der halbe Platz ist mit ihren Jeeps vollgestellt. Dann kommt wieder ein entzückendes Wadi mit einer Siedlung, Palmenhainen und Terrassenfeldern. Zum Picknick dann eine malerische Schlucht mit tiefgrünem Wasser. Wir speisen Humus, Quark, Käse und Auberginen zum Fladenbrot im Schatten der Palmen und sind dankbar für den leichten Wind, der dort geht.

 

Es naht der erste Abschied. Wehmut hat mich schon den ganzen Tag befallen. Ich geniesse diese Reise so sehr, und sie geht bereits dem Ende entgegen. Mit Christine und Fritz im Nr. 5 Toyota und Abdullah am Steuer ist es völlig entspannt. Bei Abdullah bewundern wir heute seinen Turban, auch wenn er das Tuch oft wieder abwickelt und nur den Hut auflässt, weil's mit dem Turbantuch noch heisser ist. 

 

Reiseleiterin Marianne verabschiedet die Fahrer offiziell. Es werden Fotos gemacht. Ich mitten dabei, und so kommt es, dass die Fahrer ein Foto von Abdullah und mir machen wollen - was ja originell aussieht ... und auch auf den Smartphones der Jungs festgehalten wird. ich freue mich festzustellen, dass auch Omaner, die kaum Englisch sprechen, mit der Zeit lockerer werden. Die Männer waren tolle Fahrer und die wahren Botschafter Omans, wie Marianne sehr richtig gesagt hat.

 

Letzte Etappe auf der Autobahn nach Maskat zum Flughafen. Auf Wiedersehen, liebe omanische Botschafter Ich wäre gerne noch weiter im Geländewagen gefahren. Aber die Reiseleiterin überzeugt mich, dass die Strecke von 1000 Kilometern bis runter ins Weihrauchland Dhofar doch im Flieger mehr Sinn macht. Also gut.

 

Zeit für einen herrlichen Cappuccino (ohne Rosenwasser!) im Flughafen. Ich werde schwach und  erstehe in einer Kurzschluss-Panikaktion den Duft Omans "Amouage", Duftnote Reflection. Und ich wundere mich über die vielen teilweise komplett verschleierten Frauen, die mit uns nach Salalah fliegen. Auf der Treppe zum Flieger geht vor mir eine Omanerin mit High Heels unter dem schwarzen Gewand, dazu guckt die enge Röhenjeans raus. Schmuck und auffallende Taschen tragen sie alle. Sehr hübsche Frauen haben wir gesehen hier im Oman, jedenfalls einige sehr schöne unverschleierte Gesichter.

 

Ankunft spät am Abend im tropischen Salalah in einem wunderschönen Strandhotel mit Abendessen am Strand und der Aussicht auf Ausschlafen morgen! 

 

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