Der uns bereits bekannte und sympathische Sultan hat eine Moschee erbauen lassen. Die grösste und sehenswerteste Moschee seines Landes, ja fast der ganzen Welt wurde sie - bis da eine Moschee in Abu Dhabi in einigen Dingen noch grösser wurde.
Doch bleiben wir beim Sultan des Oman, der nun endlich seinen Namen erhalten soll: Sultan Qaboos bin Said bin Taimur al-Said regiert den Oman seit 1970 und hat sein Land gründlich voran gebracht (dazu ein andermal mehr). Im Jahr 2001 wurde seine Moschee, die "Sultan Qaboos Grand Mosque", fertiggestellt und von ihm persönlich eröffnet. Sie ist: riesig, aus edelsten Materialien und birgt Schätze, wie man das von einer Sultansmoschee im Oman erwarten darf.
So wurde der Kristallleuchter der österreichischen Dynastie Swarowski in Bayern gebaut und war der grösste der Welt - bis die Abu-Dhabi-Moschee errichtet wurde. Es wäre bestimmt eine spannende Geschichte zu erfahren, wie der Leuchter mit acht Metern Durchmesser ins Sultanat gebracht wurde.
Und dann der riesige, edle Teppich, der an einem Stück (70 x 60 Meter) im Iran geknüpft wurde und an dem vier Jahre gearbeitet wurde. Ein persisches Meisterwerk aus feinstem Material.
Doch auch ausserhalb der Moschee gibt es einiges zu bestaunen. So fällt auf, welche Metamorphose weibliche, nichtmuslimische Touristinnen durchlaufen. Herrscht doch auf dem Moschee-Areal strikte Kopftuch-Pflicht. Dazu sind lange Ärmel ein Muss, und die Hosen oder Röcke müssen lang sein. Wehe, ein langer Rock hat einen Schlitz und man sieht etwas vom Bein - der Moschee-Steher versteht keinen Spass und kontrolliert streng die Touristinnen.
Und bei den unterschiedlichen Farben und Materialien der Tücher, die bei uns Frauen nun gezückt und um den Kopf drapiert werden, fällt auf, dass es Frauen gibt, denen das Tuch wirklich gut steht. Spannend ist, dass sich so, ohne sichtbares Haar, eine jede Frau verändert - nicht jede zu ihrem Vorteil oder dass sie sich damit wohlfühlt, aber es hilft uns nix: Das Kopftuch muss oben bleiben.
Dafür ist es ein befreiendes Gefühl, das Moscheegelände zu verlassen und die Haare wieder frei um den Kopf zu spüren. Muslimen gegenüber fühlt man sich dafür im allerersten Moment, genau im Augenblick des Kopftuchabziehens, fast nackt. Um den Kopf rum jedenfalls. Es hat mir gut getan, mal die Seite zu wechseln von der Christin zur Kurzzeit-Muslimin und gerne wieder zurück.
Kommentar schreiben